Projekt der Woche: Andrea Garbald

 

Dieses Bild hat Weltkarriere gemacht, ohne dass man den Fotografen kannte. Es ist das wohl berühmteste Porträt der Bergeller Künstlerfamilie Giacometti. Aus dem Lockenkopf Alberto ganz links im Bild wurde einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, der Bildchronist Andrea Garbald ging so gut wie vergessen.

 

 

Zu seinen Lebzeiten kannte ihn jeder im Tal. «Andrein», wie ihn alle nannten, war eine auffällige Erscheinung: klein, scheu, höflich, mit wirren Haaren und Nickelbrille. Bis zu seinem Tod im Jahre 1958 dokumentierte er alles, was ihm vor die riesige hölzerne Fotokamera kam. Der erste Bergeller Fotograf war ein Tal-Original, oft verspottet, aber doch liebevoll geduldet. Ein hochintelligenter Einzelgänger, der einsam und verwahrlost starb.

 

Erst 1986 wurde sein künstlerischer Nachlass dank Zufall auf einem Estrich gefunden. Das Archiv von Andrea Garbald ist ein genaues und vielfältiges Abbild des Bergells von damals. Seine Fotografien erzählen Familiengeschichten und zeigen das Tal mit all seinen Schönheiten und Sehenswürdigkeiten.

 

Die Filmemacher Adrian Zschokke und Peter Spring – selber im Bergell verwurzelt – wollten mehr über den skurilen Künstler wissen. Mit Hilfe von Zeitzeugen stiessen sie auf ein Sammelsurium an Geschichten und Anekdoten, die man sich noch heute im Bergell erzählt. Wir wollen, dass diese nicht vergessen gehen und küren den geplanten Dokumentarfilm zu unserem Projekt der Woche.

 

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