Projekt der Woche: Der Antisportler

Was macht ein Manager, wenn er beschliesst seinen Alltag hinter sich zu lassen und auszubrechen aus der Routine? Als erstes natürlich eine To-Do-Liste. Und zuoberst steht dort im Falle von Martin Wettstein: Zieleinlauf beim Uster Triathlon.

Der Kurzfilm «Der Antisportler» dokumentiert den Berufsaussteiger Martin Wettstein auf dem Weg zu seiner grössten sportlichen Leistung – aus eigener Kraft über das tägliche Tastaturtippen hinauszugehen. Vor seinem Berufsausstieg nur im Tischtennis körperlich aktiv, soll aus dem IT-Manager in kurzer Zeit ein waschechter Triathlonkämpfer werden. Initiiert wird das Filmprojekt schliesslich durch die Begegnung mit Simon Schenk, Regisseur und Teilzeit-Fitnesstrainer. «Der Antisportler» soll sein 3. Festivalfilm werden.

Martin Wettsteins Weg zum Triathlonkämpfer hat nicht nur ihn vor eine grosse Herausforderung gestellt, sondern auch die gesamte Filmcrew.

Auch die Fitness der Kameramänner wurde auf eine harte Probe gestellt. Wie man im Videoausschnitt von den Dreharbeiten sieht, musste der Antisportler bald schon auf den Kamera schleppenden Andi warten. «Chum Andi, schnell!», animierte der Coach nun den Kameramann.

Andi@work1
Auch die Kameramänner wurden bei den Dreharbeiten auf Trab gehalten.

Über Stock und Stein und entlang von Vitaparcours-Balken wurden wirkungsstarke und abwechslungsreiche filmische Eindrücke eingefangen – von einem aufsteigenden Aussteiger, der Stück für Stück über seine körperlichen Grenzen hinauswächst. Entstanden ist nicht nur ein Porträt über eine körperliche Verwandlung und das Meistern einer ungewohnten Herausforderung, sondern auch ein Film voller beeindruckender Landschaftsbilder bei den Outdoor-Aktivitäten beim Joggen im Wald oder auf Fahrradtouren entlang des Greifensees.

Rinaldo@work
Kameramann Rinaldo konzentriert bei den Aufnahmen entlang des Greifenseeufers

Der Film «Der Antisportler» spürt auch den Tendenzen unserer Leistungsgesellschaft nach: den Einbussen, die man für eine berufliche Karriere zugunsten einer unausgeglichenen Work-Life-Balance macht. Auch für all das andere Verpasste wollte Wettstein sich mehr Zeit nehmen, nachdem er beim Durchlesen seines Tagebuchs feststellen konnte, dass er alle seine beruflichen Ziele bereits erreicht, aber viele andere Bereiche seines Lebens vernachlässigt hat. Die sinnlichen und zwischenmenschlichen Aspekte werden in diesem neuen Kapitel seines Lebens in den Mittelpunkt gerückt und statt der Karriereleiter kämpft er sich joggend die Berge des Zürcher Oberlands hinauf. Ein Sinneswandel, der auch die Zuschauer zum Nachdenken anregt.

Ob Martin Wettstein tatsächlich beim Uster Triathlon die Zielgrenze zu überschreiten vermag, wird erst bei der Filmpremiere verraten.

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