Projekt der Woche: Photobooth

Nostalgie kommt auf, wenn man die leicht überbelichteten Schwarz-Weiss-Momentaufnahmen betrachtet. Fast verschwunden sind sie: die analogen Fotoautomaten. Das Projekt «Photobooth» von Claus Pfisterer ist eine Hommage an die Fotoautomaten aus den 70ern.

Ohne Vorwarnung kommt der Blitz, mehr oder weniger gelungen, aber immer überraschend ist das Resultat. Schnappschüsse par excellence.

Einst standen 150 Automaten in der Schweiz. Nun steht der letzte analoge Schwarz-Weiss-Fotokasten noch am Goldbrunnenplatz – und ist Kult. Teenager stehen Schlange, um die unvergleichlichen Filmstreifen aus diesem Relikt der analogen Fotografie zu ergattern. Die Lust an der Selbstreflexion wird durch die Konfrontation mit immer neuen Facetten seiner selbst im fixierten Bild gefeiert. Der Reiz des fixierten Moments auf Papier durchbricht die Vergänglichkeit und entspricht einer Gegentendenz zur digitalen Bilderflut der heutigen Zeit.

Photobooth NEU

Wenig erstaunlich ist vor diesem Hintergrund der grosse Zuspruch, der das Projekt «Photobooth» auf Wemakeit erlebt. Apochroma Fotografie will dem Fotokasten der 70er ein Denkmal setzen, indem sie ihn exakt nach demselben Prinzip nachbauen. Claus Pfisterer strebt an, der Exaktheit und Charakterlosigkeit der neuen Automaten etwas entgegenzusetzen. Die Photobooth soll keine Anweisungen mit blecherner Computerstimme geben, sondern nur schriftlich anleiten. Sind die Aufnahmen im Kasten, werden die Bilder gedruckt – ohne Möglichkeiten, ein Bild zu verwerfen. Eine Neuerung zum früheren Fotokasten gibt es aber: Die Bilder können via Code auf dem Filmstreifen online angeschaut und weiter verwendet werden.

Besonders spannend für die Unterstützer des Projekts Photobooth sind auch die fantasievollen Belohnungen. Für kleine Beträge kannst du den Kasten mit einem «Tag» verzieren oder mit deinem Konterfrei auf der Mustertafel verewigt werden, für grössere wird die Photobooth der Star an deinem Anlass.

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