Drei Wege wie Sie als Unternehmen Crowdfunding nutzen können

Crowdfunding feiert Hochkonjunktur. Im Jahre 2012 sammelten Projektinitiant*innen in der Schweiz noch 2,5 Millionen Franken, nur sechs Jahre später war es mit 25,6 Millionen schon das Zehnfache. Ganze 14 Crowdfunding-Plattformen gab es 2018 schweizweit – und dies nur im Bereich reward-based Crowdfunding.

Bei Crowdfunding – Schwarmfinanzierung auf Deutsch – wird ein Projekt von einer grossen Gruppe von Unterstützer*innen getragen. Bei der angesprochenen reward-based-Variante erhalten die Unterstützer*innen Gegenleistungen, die einen Bezug zum Projekt aufweisen. So zum Beispiel das Endprodukt des Projekts (ein Kochbuch, eine Kaffeemaschine, etc.), ein exklusives Konzert, oder eine Einladung an eine Vernissage.

Wie alle anderen Formen der Schwarmfinanzierung (donation-based Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting) findet reward-based Crowdfunding ausschliesslich online statt.

Crowdfunding: viel mehr als Finanzierung

Wer meint, Crowdfunding beschränke sich nur auf das Sammeln von Geld, liegt falsch. Für Projektinitiant*innen existieren weitere gute Gründe, ein Projekt zu starten. So zum Beispiel:

  • Der Marketing-Effekt: Weil Projektinitiant*innen so viele potenzielle Unterstützer*innen wie möglich ansprechen müssen, werben sie automatisch für ihr Vorhaben und bauen eine Community von Fans und Kund*innen auf.
  • Das kleine finanzielle Risiko: Wer nicht jubelt, zahlt nicht. Nur wenn Projektinitiant*innen ihre festgelegte Zielsumme erreichen, bezahlen sie die Plattformgebühr. Das ist eine ideale Voraussetzung, um Produkte und Ideen innerhalb einer Community risikolos zu testen.
  • Die vielseitige Einsatzmöglichkeit: Nahezu jedes Projekt eignet sich für reward-based Crowdfunding. Von Reiseführern für nachhaltiges Reisen über Album-Aufnahmen bis hin zu lokalen Brauereien wurde schon alles finanziert.

«Reizvoll für Unternehmen ist die enge Verknüpfung zwischen gesellschaftlichem Engagement und wirtschaftlichen Zielen.»


wemakeit-Projekt: easygonic clothing

Deswegen sollten auch Sie auf Crowdfunding setzen

Die genannten Eigenschaften von Crowdfunding können Sie sich als Unternehmen zunutze machen. Sie wären damit in guter Gesellschaft, denn Firmen greifen zunehmend auf Crowdfunding zurück.

Reizvoll ist hier die enge Verknüpfung zwischen gesellschaftlichem Engagement und wirtschaftlichen Zielen. Dies zeigen die ersten beiden der folgenden drei Best Practices:

Best Practice 1: Crowdfunding als effiziente Sponsoring-Lösung

Unternehmen machen mit Crowdfunding ihr gesellschaftliches Engagement sichtbar. Dabei beteiligen sie sich als institutioneller Unterstützer mit einem grösseren Beitrag an Crowdfunding-Projekten. Im Gegenzug wird ihr Brand auf der Crowdfunding-Plattform prominent platziert und damit sichtbar:

Der Booster-Partner-Channel der Basellandschaftlichen Kantonalbank bei wemakeit

Beispiel: Die Basellandschaftliche Kantonalbank positioniert sich dank einer Partnerschaft mit wemakeit als Förderin in den Bereichen Innovation, Kultur und Nachhaltigkeit. Zum Zug kommen hier:

  • Die hohe Sichtbarkeit des Engagements: Diese entsteht, weil die Projektinitiant*innen auf der Suche nach Unterstützer*innen ihre Community aktivieren. Dadurch schnellt der Traffic der Projektseite in die Höhe. Als Brand treten Sie auf ebendieser Seite in Erscheinung. Zusätzlich werden Sie von den Projektinitiant*innen in derer Kommunikation teils namentlich erwähnt. 
  • Der doppelte Imagetransfer: Als Brand profitieren Sie vom Image der Crowdfunding-Plattform und von dem der Projektinitiant*innen.
  • Die Vervielfachung des Förderfrankens: Als Unternehmen sind Sie einer von vielen Unterstützern. Ihr Unterstützungsbeitrag wird dadurch von der Community vervielfacht.
wemakeit-Projekt: Ein Hut, ein Stock

Best Practice 2: Crowdfunding als Innovationsförderung

Immer mehr Förder-Preise werden unter Crowdfunding-Projekten verliehen. Projektinitiant*innen erhalten neben Crowdfunding-Geld zusätzliche Preis-Gelder oder die Gelegenheit, ihr Projekt wichtigen Entscheidungsträgern vorzustellen.

Als Förderer können Sie so beispielsweise Jungunternehmer*innen doppelt unterstützen: In einem ersten Schritt leisten Sie einen Beitrag während der Crowdfunding-Kampagne. Ist diese erfolgreich abgeschlossen, fördern Sie die Jungunternehmer*innen auf ihrem weiteren Weg.

Beispiel: Der Bierhersteller Krombacher initiierte auf Startnext beispielsweise den Matchfunding «Krombacher Naturstarter» mit 500’000 Euro für Umwelt- und Naturschutzprojekte. Crowdfunding-Projekte zum Thema Umweltschutz erhalten zusätzliche finanzielle Unterstützung von der Brauerei. Attraktive Faktoren für Brands sind bei diesem Ansatz:

  • Die garantierte Relevanz: Die Anzahl der Unterstützer*innen ist ein Indikator, um zu sehen, ob ein Projekt gesellschaftlich relevant ist oder nicht. Dadurch ist die Bedeutsamkeit der geförderten Projekte garantiert.
  • Die hohe Öffentlichkeitswirksamkeit: Als Brand machen Sie Ihr Engagement maximal sichtbar. Sie werden mit den zukünftigen Vorreiter*innen einer Bewegung in Verbindung gebracht und als Frühförderer wahrgenommen.
  • Das zusätzliche Engagement der Community: Oft werden Preise basierend auf einem Voting der Unterstützer*innen ausgesprochen. Dadurch sind die Communities der Projektinitiant*innen noch stärker involviert. 
wemakeit-Projekt: Envopapier

Best Practice 3: Crowdfunding als Markttest

Manche Unternehmen belassen es nicht nur bei der Förderung, sondern starten gleich ihre eigene Kampagne. Neben zahllosen Startups lancieren auch etablierte Hersteller wie Sony, Lego und Bose Crowdfunding-Kampagnen. Im Sinne des eingangs erwähnten Markttests testen sie neue Produktideen und bringen einige davon auf den Markt.

Beispiel: Canon wollte eine Outdoor-Digitalkamera auf den Markt bringen. Dafür lancierte der japanische Hersteller eine Kampagne auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo. Zunutze machte sich Canon hier:

  • Die Produkt-Validierung mit echter Kundschaft: Im Gegensatz zu einer Fokusgruppe verpflichten sich die Unterstützer*innen eines Crowdfunding-Projekts finanziell zum Kauf.
  • Das Feedback der Community: Unterstützer*innen weisen oft einen starken Bezug zu den Crowdfunding-Projekten auf. Deswegen kann ihre Rückmeldung auf eine Produktidee ausserordentlich wertvoll sein.
  • Die Bindung des Produkts an Early Adopters: Als Unternehmen erreichen Sie mit Ihrer Crowdfunding-Kampagne Unterstützerinnen, die sich für neue Entwicklungen interessieren. Diese werden zu Botschafter*innen des Produktes. Dadurch bauen Sie Beziehung zu wichtigen Entscheidungsträger*innen auf.
wemakeit-Projekt: Freezyboy

Jetzt sind Sie dran

Crowdfunding ist vielseitig einsetzbar, risikoarm und fördert Partizipation. Das macht die Methode nicht nur zu einer der beliebtesten Finanzierungsformen, sondern auch zu einem Instrument, das Unternehmen für ihre Sponsoring-, Marketing- und Innovationsziele nutzen können.

Als Booster-Partner von wemakeit können auch Sie davon profitieren. Erfahren Sie hier mehr: Sponsoringerfolg durch Crowdfunding.

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