Psilocybin-Forscher Vollenweider: «Beim Crowdfunding geht es um mehr als Geld»
Professor Franz Vollenweider und Dr. Katrin Preller von der Universität Zürich führen die weltweit erste Psilocybin-Studie zur Behandlung von Depressionen durch. Dazu hatten sie eine wemakeit-Kampagne lanciert, welche auf hohe Resonanz gestossen ist. Mit Mirko Bischofberger von Science Booster sprechen sie hier über ihre Crowdfunding-Erfahrung.
Prof. Vollenweider, wie lief die wemakeit-Kampagne?
Erfreulicherweise verlief die Kampagne sehr erfolgreich. Sie hat eine enorme Beachtung in den sozialen Medien und in der Schweizer Presse erfahren. Es haben sich 191 Personen mit grösseren und kleineren Beträgen beteiligt, sodass wir am Ende 119 % des erhofften Betrags erhalten haben.
Es ging also vor allem um das Geld?
Es ging um mehr, als um das Geld. Die Kampagne hat viel Aufmerksamkeit unter interessierten Fachleuten erregt, und dadurch ergaben sich neue und wertvolle Kontakte zu Therapeuten, Ärzten und Wissenschaftlern im Bereich der Entwicklung neuer psychotherapeutischer Ansätze. Auch sind viele Betroffene durch unsere Kampagne auf unsere Studie aufmerksam geworden und mit uns in Kontakt getreten. Das ist eine wunderbare Sache für uns!
Wie schwierig ist die Forschungsfinanzierung durch Crowdfunding?
Das Crowdfunding ersetzt nicht das reguläre Einwerben von Drittmitteln für Studienzwecke von staatlichen Förderungsinstitutionen und Stiftungen. Für uns hat sich der Aufwand aber auf jeden Fall gelohnt. Durch diese zusätzliche Finanzierung können wir die Studie nun beginnen und optimal durchführen.
Würden Sie so eine Kampagne wieder machen?
Auf jeden Fall. Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung schätzen wir die damit verbunden Möglichkeiten mit interessierten Personen und Betroffenen in Kontakt treten zu können. Ausserdem hat uns die Kampagne ermöglicht, unsere Forschung einem breiten Publikum vorzustellen.
Mehr zur Studie von Prof. Vollenweider und Dr. Katrin Preller: Psilocybin und Depression
Der Science Booster unterstütze kreative und unkonventionelle Forschende und Wissenschaftler dabei, mehr über unsere Welt herauszufinden. Das Projekt wurde anfangs 2016 in Zusammenarbeit mit der Gebert Rüf Stiftung initiiert.
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