Crowd-Ordering meets Crowdfunding
Der Crowd Container geht in die zweite Runde. Nachdem wir Lebensmittel aus Indien vorbestellen konnten, winken nun Pasta, Olivenöl und Pomodori aus Sizilien. Dass es um mehr geht als leckere Zutaten und wie es zu dieser Idee kam, erzählt uns Tobias Joos, der Kopf hinter dem Crowd Container. Vielen Dank für deinen Beitrag, Tobias!
«Seit unsere zweite Kampagne online ist, fragen uns kritische KonsumentInnen immer wieder nach der Langfristigkeit der Crowd Container Initiative. Eine berechtigte Frage, da Crowdfunding hierzulande zumeist mit einer einmaligen Projektfinanzierung in Verbindung gebracht wird.
Wie Crowdfunding und Direct Trade zusammenpassen
In den USA, dem Ursprungsland des Crowdfunding, werden seit langem neue Produkte über Crowdfunding im grossen Stil vorverkauft. Dies hat entscheidende Vorteile für die Produktentwickler: Die Abnahme ist gesichert, teure Vorfinanzierungen fallen weg und das Produkt kann während der Kampagne bereits kräftig beworben werden.
Ein völlig neuer Aspekt ist jedoch, dass diese Art der Vorbestellung wiederholt für dasselbe Produkt genutzt werden soll und dabei mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht wird. In diesem Zusammenhang prägte die NZZ im Artikel «Einkaufen ohne Umwege» den Begriff «Crowd-Ordering» als neue Form der nachhaltigen Direktvermarktung. Kurz davor hatten wir unsere erste Kampagne abgeschlossen und zusammen mit 500 KonsumentInnen den ersten Crowd Container voll Lebensmittel aus Südindien bestellt. Was macht nun Crowd-Ordering zum besonders nachhaltigen Vertriebskanal?
Ein neues Handelsmodell
Für uns heisst Crowd-Ordering, dass die Ware von einer Gruppe KonsumentInnen im Voraus bei den ProduzentInnen bestellt und bezahlt wird. Dadurch schaffen die KonsumentInnen Sicherheit in der Handelskette und es gibt keinen Spielraum für Spekulation. Informationen über Herkunft, Anbau und Wertschöpfung können transparent ausgetauscht werden. Die KonsumentInnen machen sich selber ein Bild darüber, was hinter ihren Produkten steckt und übernehmen Verantwortung für ihre Einkäufe. Somit entsteht ein Bezug zu den Lebensmitteln, welcher die Grundlage für einen langfristigen und direkten Austausch zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen ist.
Warum mit wemakeit?
Auf die Idee für diesen Vertriebskanal bin ich gekommen, als ich im Grosshandel mit Bio und Fairtrade zertifizierten Lebensmitteln arbeitete. Bei der konkreten Umsetzung stiessen wir dann auf das Angebot der Crowdfunding Plattformen. Wir realisierten, dass diese bereits eine ausgezeichnete Infrastuktur für die Abwicklung von Crowd-Orders aufgebaut hatten. Zusätzlich unterstützt uns wemakeit tatkräftig bei der Kommunikation und ermöglicht uns damit, ein noch breiteres Publikum zu erreichen. Auch aus diesem Grund ist die Crowdfunding Plattform ein idealer Partner für uns, um Crowd-Ordering als nachhaltigen Direktvermarktungskanal zu etablieren.»
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