Das Herz jeder Kampagne: Unsere Tipps für attraktive Belohnungen

© «The World is my Hood»

Crowdfunding ist immer ein Geben und ein Nehmen. Viele Menschen unterstützen dein Projekt und als Gegenleistung erhalten sie, wenn die Kampagne erfolgreich ist, eine Belohnung von dir. Diese Belohnungen machen Crowdfunding so vielseitig: Community-Building, Vorverkauf, Teilhabe oder Proof of Concept – eine wemakeit-Kampagne ist auf jeden Fall mehr als Finanzierung. Und für viele Leute sind die Belohnungen ausschlaggebend dafür, ob sie mitmachen oder nicht. Doch wie vorgehen und was anbieten? Hier bekommst du unsere Insider-Tipps und Best Practices.

Wie: Die Basics

  • Anzahl: Starte deine Kampagne mit 7-10 abwechslungsreichen Belohnungen zu verschiedenen Preisen.
  • Staffelung: Schau, dass für jedes Budget etwas dabei ist, z.B. mit Belohnungen für CHF / EUR 25, 50, 75, 100, 150, 250, 500, 1’000. Am meisten werden Belohnungen in der Preisspanne von CHF / EUR 30 bis 150 ausgewählt, daher macht es Sinn, in dem Bereich mehrere Belohnungen anzubieten. Biete aber unbedingt auch Belohnungen für einen hohen Betrag an – schon oft wurden Projektinitiant*innen überrascht von jemandem, der diese ausgewählt hat.
  • Best Buy: Der meistgewählte Unterstützungsbetrag liegt bei CHF 140 bzw. EUR 80.
  • Neue Belohnungen: Veröffentliche im Lauf der Kampagne neue Belohnungen. Das hält die Kampagne spannend und ist ein guter Anlass für Kommunikation. 
Zeig deine Belohnungen! Das ist viel «gluschtiger» als nur ein Text. (Projekt: PASTA)

Wie: Die i-Tüpfelchen

  • Massschneidern: Denke an deine Crowd. Wer sind diese Menschen in deinen Netzwerken? Kannst du sie Gruppen zuordnen? Achte darauf, dass für jede Gruppe von Leuten etwas dabei ist, z.B. für Freund*innen, Kund*innen, Firmen, für Leute vor Ort und im Ausland etc. Best Practice: Print Matters mit Angeboten für Leser*innen, Autor*innen, Designer und Geschäfte.
  • Schöne Texte: Der Ton macht die Musik! Schreibe charmant, persönlich und sprich die Leute direkt an («Ich lade dich ein…»). Die Titel sollen klar und attraktiv sein, damit die Unterstützer*innen rasch wissen, worum es geht. Best Practice: VW-Bus für die Kleinbrauerei
  • Bilder: Zeige die Belohnungen soweit möglich auch visuell mit einer Slideshow auf der Projektseite. Das macht die Belohnungen viel attraktiver! Best Practices: Pasta und FAMP
  • Sponsoring: Involviere dein Netzwerk, um Belohnungen aufzustellen oder lass dir Belohnungen sponsern. Im Gegenzug bewirbst du die Firmen und Organisationen im Zuge der Kampagne mit. Best Practice: Tadah Coworking mit Kind
C’est le ton qui fait la musique – schöne Texte lohnen sich! (Projekt: VW-Bus für die Kleinbrauerei)

Was: Vorverkauf

  • Dein Projekt dreht sich um ein Produkt, ein Event oder eine Dienstleistung? Biete unbedingt einen Vorverkauf als Belohnung an! So hast du schon vor dem Launch erste Kund*innen und deine Kampagne wird zum Proof of Concept. 
  • Wichtig: Biete dein Produkt nicht zu einem höheren Preis an als es später kosten wird (den Versand kannst du natürlich einkalkulieren). Deine Unterstützer*innen schenken dir Vertrauen und das gehört belohnt.
  • Tipp: Biete ein limitiertes «Early Bird-Paket» zu einem vergünstigten Preis an. Das motiviert die Leute, schnell mitzumachen. 
  • Best Practices: Hieb Magazin, Glamping im Baumgarten, Peal Festival und Mosterei Oswald Ruch

Was: Einblicke und Erlebnisse

  • Wichtig sind für jedes Projekt persönliche und besondere Belohnungen: Deine Unterstützer*innen wollen teilhaben an deinem Projekt. Lass sie dabei sein!
  • Persönliche Dankeschöns, Begegnungen mit den Projektinitiant*innen und Blicke hinter die Kulissen kommen besonders gut an. So kreierst du Erlebnisse und Erinnerungen mit deiner Crowd. 
  • Best Practices:
  • Der Kochkurs zum Kochbuch: Pasta
  • Eis essen und über Musik plaudern mit Violetta Parisini
  • Probenbesuch und ein Cüpli zur Begrüssung von Schmaz
  • Stadtspaziergang und Restaurationsworkshop für Filmretter*innen beim Filmarchiv Wien

Was: Symbolische Belohnungen mit Herz und Hirn

  • Eine Belohnung muss nicht materiell sein oder einen materiellen Wert haben, damit sie attraktiv ist. Gerade wenn ein Projekt ein ideelles Ziel verfolgt, freuen sich Unterstützer*innen auch über gut gewählte ideelle Gegenleistungen. 
  • Best Practices:
  • Baumpatenschaften und Mäzene für die Vielfalt des Kakaos von Choba Choba
  • Videobotschaften, Selbstgemachtes und ein Apéro bei Spielen hilft heilen
  • Bienengötti und Bienen-Retter-Diplom für Save the Bees
  • Rezepte und ein Suaheli-Kurs bei Ein Schulzimmer für Kenia

Hier nehmen wir symbolische Belohnungen noch genauer unter die Lupe.

Zum Schluss: Go crazy!

  • Verrückte Idee? Her damit! Selbst wenn die Belohnung nicht ausgewählt wird, so wird sicher darüber geschmunzelt und geredet – und deine Kampagne bleibt in Erinnerung. 
  • Best Practices:
  • Bryan Benner verkauft einen Anruf von seiner Mama.
  • Ein nacktes Hauskonzert? «Falls das jemand kauft, bin ich geschockt lol.» schreibt Mark Kelly. Aber wir erinnern uns noch nach vielen Jahren an seine Kampagne.
  • Lass dich mal professionell beschimpfen von der Satiregruppe Hydra.
  • Die Band Texta bietet ihren Amadeus Award an. Hat niemand gekauft, aber sie waren damit auf der Titelseite einer grossen Zeitung!
  • The Bianca Story erklimmt das Matterhorn.
  • Die Band Okto Vulgaris lässt sich einen Namen oder Firmenlogo auf den Hintern tätowieren – so bleibt man als Unterstützer für immer in Erinnerung.
Bussi! Zeige deine Wertschätzung für deine Unterstützer*innen. (Projekt: Satire in Not)

Noch mehr Inspiration gefällig? In diesem Artikel haben wir unsere besten Tipps zu symbolischen Belohnungen zusammengefasst.

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