Meet the Makers: First Love Expo

Die First Love Expo dokumentiert die schönsten Szenen aus der Basler Skateboard-Szene der letzten 40 Jahre. Ab dem 8. August 2013 werden im Parterre Basel Bilder, Videos, Zeitungsausschnitte und vieles mehr präsentiert.

Benedikt Wyss hat Zeit gefunden, uns während dem Ausdrucken der letzten Bilder von seinen letzten Wochen zu berichten:

«Es war eine ereignisreiche Zeit bis wir das ganze Material für die Ausstellung zusammengetragen hatten!

Ich erinnere mich an Pugin, der stundenlang mit seinem Videogerät kämpft, bis er endlich seine Maturarbeit, ein Skatefilm, aus dem verflixten Kasten rausbekommt. Mit Oli und Mark im Leimental am Fotoalben anschauen; plötzlich wird der Himmel pechschwarz und es hagelt, bis sich die Miniramp im Garten mit den weissen Körnern füllt. Oder mein Besuch bei Deniz im Coiffeursalon: Wir schwitzen wie Sau und seine Augen glänzen, als er mir ausschweifend Räubergeschichten von früher erzählt, obwohl er doch eigentlich keine Zeit dafür hat. Schraders sympathischer Besuch bei mir im Büro, mit CDs, Plakaten, Flyern – Anekdoten erzählt bekommen vom legendären Blind-Leadsänger – welch Ehre.

2013-08-04 17.33.47

Mann, diese Hitze, auch gestern wieder, um 1 Uhr morgens in der Manufaktur. Bilder ausdrucken in Unterhosen, platschnass, Discomusik und ein Bier nach dem andern. Ja, manchmal hats Spass gemacht. Nein, eigentlich oft. Den Leuten zuhören, von früher, vom Pyramidenplatz, von der Landi. Vom Bruderholzspital, wo Ende 70er die Pioniere skateten. Nicht zuletzt, weil das benachbarte Schwesternhaus regelmässig für weibliches Publikum sorgte. Ja, auch Skater sind Narzissten.

Dann das erste Verbotsschild mit Skateboard drauf, die Flucht zu den Pyramiden, der «geheime Treffpunkt aller Skateboardfanatiker». Wie Päuli sich schmerzlich daran erinnert, als Anfang 80er die Szene sich auflöste. Das schlimme Gefühl, plötzlich keine Skater-Kollegen mehr zu haben.

Gott, diese unzähligen Mails, hin und her telefonieren, über schlechte Bildqualitäten, falsche Kalibrierung. Oder: Wer ist das auf dem Bild? Wann war das? Eine Schätzung… Keine Ahnung? Ach. Dann natürlich all die Nachzügler: Du, kannst du noch Alben brauchen? Nein, ich habe schon genug Material… Also zeig mal, Wow! Zum Zeitpunkt der Einreich-Deadline hatten wir einen Bruchteil des Materials, das jetzt noch reinschneit…

Immer wieder dieses Schwärmen, das Abschweifen, das Träumen. Auf Facebook reger Austausch unter all den alten Skatern. Das waren noch Zeiten…! DIY, Do-it-yourself, so viel gebaut, so viel gesucht, soviel verhandelt. So geweint, als der Blackcrossbowl abgerissen wurde, so gelacht, als sich Igor im Hirschi entblösste.

Ab dem kommenden Donnerstag wird all das im Konzertraum des Restaurants Parterre präsentiert – über 200 Bilder, 20 Filme, 5 Skateboards, Zeitungsausschnitte, Poster und und und.

Ich freu mich unglaublich auf die Vernissage. Aber wow, wird bis dahin noch geschuftet!»

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