Projekt der Woche: Comic Peter Geiss

Geissenpeter hat die Alp verlassen. In den Comics von Zeichner Noyau und Stadtwanderer Benedikt Loderer stiefelt der altbekannte Geissenpeter als Peter Geiss durch die urbane Seite der Schweiz und stolpert optimistisch von einem überholten Weltbild zum nächsten. Peter Geiss scheut nicht davor zurück, seine altbewährten Weltsichten im Grossstadtdschungel stets aufs Neue zu plädieren.

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Gegensätze prallen aufeinander: Suche nach Natur während der Rush Hour

Der Moment des Aufeinanderprallens von Geissenpeters althergebrachten Wahrheiten mit der neuen Realität, ruft die Komik in den zweiteiligen Comics hervor. Die Bilder spielen mit dem unermüdlichen Scheitern des Geissenpeters in der Stadtrealität und auch mit dem augenzwinkernden Wiedererkennen unserer eigenen Denkfehler.

Der Verein Metropole Schweiz will mit den Comics die Wahrnehmung der Umwelt- und Raumentwicklungen in der Schweizer Bevölkerung fördern. Die Schweiz ist städtisch geworden, doch der Mythos Schweiz ist ländlich geblieben. Die Aussagen von Peter Geiss werden durch die Zeichnungen von Noyau als überholt deklariert. Das Scheitern, mit dem Peter Geiss zu kämpfen hat, ist eine ironische Darstellung eines verbreiteten Denkens angesichts der Raumplanungstendenzen der Schweiz.

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Gibt es sie noch, die unberührte Natur, oder ist sie nur eine Illusion?

Konsum scheint das Motto in der Schweizer Raumplanung. Statt sich ihrer Mitverantwortung bewusst zu werden, verschliessen viele – ähnlich wie Peter Geiss – die Augen vor der sich im Wandel befindenden Umgebung. Fragen werden aufgeworfen: Ist die Natur in der Stadt nur noch eine Illusion? Ist das Grün nur noch auf den Strassenkreiseln zu finden? Fördert der Kauf eines Eigenheims meine Individualität?

Mit solchen Denkanstössen verfolgt Metropole Schweiz das Ziel, den Widerspruch zwischen Realität und Wunschdenken aufzudecken und sich stattdessen mit der urbanen Zukunft aktiv und kreativ auseinanderzusetzen.

Eine erste Serie ist bereits entstanden, doch es stehen noch viele Ideen im Raum, die verwirklicht werden wollen. Die Raumplanung soll auch nach der Abstimmung dank den Comics, die über wemakeit finanziert werden, ein Thema in der Öffentlichkeit bleiben.

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